Ein Morgen mit falschen Hoffnungen
Als ich um 6 Uhr aufstehe, bin ich überrascht. Der Himmel ist blau und kein Regen in Sicht. Vielleicht wird es heute ja doch ganz angenehm zum laufen.
Eine Stunde später verlasse ich das Hotel und siehe da, die Hoffnung war etwas voreilig. Wolken sind aufgezogen. Na gut, wenigstens regnet es noch nicht.
Der Weg führt mich raus aus Romont und rein in die typische Hügellandschaft. Weite Wiesen, kleine Waldstücke, gelb leuchtende Blumenfelder wechseln sich ab. Immer wieder werfe ich einen Blick zurück , bis Romont aus dem Blickfeld verschwindet.


Kurz nach Romont überquere ich dann die Kantonsgrenze. Ich verabschiede mich vom Kanton Freiburg und wandere nun durch den Kanton Waadt.
Am Fluss entlang nach Moudon
Auf der Höhe von Lucens erreiche ich den Fluss Broye, dem ich bis nach Moudon folgen kann. Inzwischen kündigen sich die ersten Regentropfen an. Um 10 Uhr komme ich in Moudon an und das Tröpfeln hat sich in richtigen Regen verwandelt. Um mich aufzuwärmen gibt es hier erstmal einen warmen Kaffee.


Der zähe zweite Teil
Nach der Pause geht es weiter. Ein Stück noch dem Fluss entlang, dann über kleine Strassen und durch winzige Dörfer. Viel passiert hier nicht, ausser dass meine Kleider langsam aber sicher feuchter werden.
Vor Montpreveyres erwartet mich noch ein Waldstück. Der Boden ist durch den Regen matschig, schön ist es trotzdem. Um 14 Uhr erreiche ich Montpreveyres und muss mich nun entscheiden, was ich mache, denn ich habe noch keine Unterkunft für die Nacht.


Soll ich weiterlaufen?
Nächste grosse Station ist Lausanne, etwa 15 Kilometer entfernt. Zusammen mit den bissherigen 33 Kilometern wäre das eine ordentliche Strecke. Ausserdem hört der Regen nicht auf. Im Ort gibt es die Gite El Jire. Eine Unterkunft für Pilger in einem alten Pfarrhaus, betrieben auf Donativo Basis mit Platz für 4 Personen.
Die Gite öffnet um 16 Uhr. Kalt und Nass warte ich die zwei Stunden und bin optimistisch auch ohne Reservierung ein Bett in der Gite zu bekommen.
Ich finde mein Bett für die Nacht
Pünktlich um 16 Uhr öffnet sich die Tür und eine ältere Dame begrüsst mich freundlich. Trotz meinen «Basic» Französischkenntnissen verstehen wir uns. Zwei der vier Betten sind reserviert, was heisst, es hat noch Platz für mich.
Ich breite meine nassen Sachen zum Trocknen aus und wärme mich bei einer Tasse Kaffee. Kurze Zeit später treffen noch zwei Frauen aus der Deutschschweiz ein. Wir unterhalten uns und tauschen Geschichten aus. Ein schöner Abschluss für einen nassen Tag.
Letzte Etappe
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