Frankreich Teil 1 – 3. bis 14. Juli 2023
Aufbruch nach Frankreich
Es ist der 1. Juli 2023 und ich stehe um 6 Uhr am Bahnhof in Glarus. Mein Ziel? Le Puy-en-Velay in Frankreich – Ausgangspunkt für meine Wanderung auf dem Jakobsweg. Die Reise dorhin mache ich mit dem Zug über Zürich, Genf und Lyon. Nach etwa acht Stunden Fahrt, rolle ich um 17.30 Uhr müde in Le Puy ein.
Le Puy-en-Velay ist ein charmantes Städchen in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Neben seinen idyllischen Gassen und der beeindruckenden Kathedrale ist es vor allem als Startpunkt des Via Podiensis bekannt, einer der Hauptwege auf dem Jakobsweg. Pilger und Wanderer aus aller Welt starten hier ihre Reise in Richtung Santiago de Compostela.
Vorbereitungstag in Le Puy
Bevor ich die Wanderschuhe schnüre, habe ich einen Tag in Le Puy, um letzte Besorgungen zu erledigen. Auf meiner To-Do-Liste stehen:
- Eine französische SIM-Karte für mobiles Internet besorgen
- Snacks und Wasser für Unterwegs einkaufen
- Eine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte buchen
Neben diesen Aufgaben bleibt auch Zeit für Sightseeing. Ich lasse mich durch die malerischen Gassen treiben, bewundere die Architektur und geniesse einen entspannten Abend.
Der erste Wandertag
Früh am Morgen verlasse ich mein Hotel. Die Stadt ist noch ruhig und die frische Luft der Auvergne begrüsst mich. Mein erster Stop ist die Kathedrale Notre-Dame-du-Puy. Mit ihrer beeindruckenden Fassade ist sie der symbolische Startpunkt des Via Podiensis. Nach ein paar Fotos beginne ich meinen Marsch.
Die tägliche Messe mit Segnung der Pilger ist noch im Gange, sodass es angenehm ruhig auf dem Weg ist. Mithilfe der Karte auf meinem Telefon, navigiere ich mich durch die Gassen von Le Puy. Schon bald befinde ich mich etwas ausserhalb auf einem Hügel, mit einem fantastischen Blick über die Stadt. Heissluftballons schweben in der Ferne und die markanten Vulkankamine der Stadt ragen majestätisch empor. Ein Bild wie aus einem Märchenbuch.
Von Saint-Christophe-sur-Dolaison nach Saint-Privat-d’Allier
Über Kies- und Schotterwege erreiche ich nach ca. 3 Stunden den kleinen Ort Saint-Christophe-sur-Dolaison. In der kleinen Bäckerei hole ich mir ein frisches Brot und mache eine kurze Pause vor der «Mairie» – dem Gemeinddehaus.
Weiter geht es über eine grosse, flache Ebene mit unzähligen Feldern. Die Feldwege sind meist angenehm zu laufen, doch einige Abschnitte sind völlig überwuchert von über zwei Meter hohen Büschen. Am Ende der Felder mache ich kurz eine Zeckenkontrolle, wische mir die Spinnennetze aus dem Gesicht und beginne mit dem Aufstieg auf den nächsten Hügel. Der Wanderweg führt durch einen schönen Wald bis nach Saint Privat d’Allier, wo ich meine Unterkunft für die Nacht habe.
Ein kühles Bier in Saint Privat d’Allier
Es ist erst 13 Uhr und die Unterkunft öffnet erst am späteren Nachmittag. Ich entscheide mich für einen Abstecher in die Gartenterrasse der Dorfbeiz. Während ich eins – zwei kühle Biere geniesse, beobachte ich wie weitere Pilger ins Dorf eintrudeln. Die restliche Zeit nutze ich für einen kleinen Spaziergang zur Kirche des Dorfes, von wo man einen schönen Blick über das ganze Dorf und die umliegende Landschaft hat.
Schliesslich ist es dann auch Zeit, mein Zimmer zu beziehen. Ich teile es mit zwei Französinnen und einer Belgierin. Der Abend endet gesellig: Beim gemeinsamen Abendessen kommen auch ein fränzösisches Ehepaar und zwei deutsche Pilgerinnen dazu. Das Essen – bestehend aus Linsensalat, regionaler Wurst, Kartoffeln und einer anschliessenden Käseplatte – ist super. Lokale Produkte schmecken eben doch am besten.
Etappenlänge
26km
Laufdauer
5h 50min
Schritte
38727
Bilder der Etappe.











