Frankreich Teil 1 – 3. bis 14. Juli 2023

Jakobsweg von Les Faux nach Grandviala

Heute steht die nächste Etappe an: Grandviala, wo ich am Vorabend über booking.com ein Zimmer reserviert habe. Ich verlasse Les Faux und folge zunächst der Strasse, bis ich wieder auf den Jakobsweg abbiege. Nach einigen Kilometern erreiche ich Saint Alban sur Limangnole – der Ort, an dem ich vor einem Jahr meinen Lauf beendet habe. Obwohl schon ca. 9.30 Uhr, ist das kleine Städchen noch voll mit Pilgern, die sich auf ihre Tagesetappe vorbereiten. Rucksäcke werden geschultert, Schuhe geschnürt, Karten studiert – ein geschäftiges Treiben. Ich halte mich nicht lange auf und ziehe weiter.

Der Weg beginnt vielversprechend: Feldwege, Wiesen, Wälder – genau so, wie man sich eine schöne Wanderung vorstellt. Links und rechts grasen Kühe, manche schauen mich neugierig an, andere ignorieren mich komplett.

Doch irgendwann endet der angenehme Naturpfad und wird zu langen Strecken auf Asphaltstrassen. Die Sonne steht mittlerweile hoch am Himmel und der schwarze Belag verwandelt sich in eine wahre Hitzeplatte. Kein Schatten, kein Wind, nur die flirrende Luft über dem heissen Asphalt.

Zu früh am Ziel – Zeit für ein Nickerchen

Kurz nach Mittag erreiche ich bereits schon Grandviala – viel zu früh. Mein Zimmer kann ich erst recht spät beziehen und im dem winzigen Ort gibt es absolut nichts zu tun. Ich entdecke eine kleine Kapelle mit einer Wiese daneben. Perfekt! Ich lege mich ins Gras, geniesse die Stille und döse vor mich hin.

Am späten Nachmittag kann ich dann endlich mein Zimmer beziehen. Es ist eine riesige, wunderschön umgebaute Scheune. Ich teile sie mit einer Pilgerin aus Frankreich und… der Hauskatze. Die Katze inspiziert kurz unser Gepäck, holt sich von uns eine Streicheleinheit und legt sich anschliessend wieder in die Abendsonne für ein kleines Nickerchen.

Im Ort selber gibt es kein Restaurant und auch keinen Lebensmittelladen. Das nächste Restaurant ist ein 20 Minuten Marsch entfernt, wozu ich aber keine Lust habe. Also gebe ich mich mit meinem eher spärlichen Lebensmittelvorrat, bestehend aus einer Packung Erdnüssen, zum Znacht zufrieden

Bilder der Etappe.