Frankreich Teil 1 – 3. bis 14. Juli 2023
Geister im Wald, Frösche und eine falsche Buchung
Nach dem geselligen Vorabend startet mein Tag mit einem kleinen Kater. Trotzdem stehe ich um 7 Uhr auf, schnappe meinen Rucksack und mache mich bereit für die nächste Etappe. Mein Zimmergenosse bleibt noch im Bett – er hat heute eine kürzere Strecke vor sich.
Mein erstes Ziel des Tages heisst: Kaffee finden! Beim Verlassen der Unterkunft treffe ich auf Sunny, den ich spontan auf einen Kaffee und ein Croissant einlade. Gestärkt verabschieden wir uns und ich verlasse Saugues.
Dunkle Wolken und unheimliche Geräusche im Wald
Schon beim ersten Blick in die Ferne ahne ich, dass das Wetter heute spannend wird: dunkle Wolken am Horizont. Und tatsächlich – bald setzt leichter Nieselregen ein, in der Ferne grollt der Donner. Glücklicherweise bleibt es harmlos und nach kurzer Zeit klart der Himmel wieder auf.

Der Weg führt vorbei an goldgelben Weizenfeldern und durch dichte Wälder. Ich bin allein unterwegs, tief in Gedanken versunken – als plötzlich ein seltsames Geräusch – wie ein Schrei – durch die Stille hallt.
Ich bleibe wie angewurzelt stehen und drehe mich langsam um. Nichts. Kein Mensch, kein Tier weit und breit – Nur der Wald. Ich beschliesse einen Zahn zuzulegen.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich auf diesen einsamen Wegen im Wald merkwürdige Geräusche höre. Manchmal klingt es wie Stimmen, manchmal nur ein Rascheln im Gebüsch. Tiere? Waldgeister? Ein Wanderer, der im Wald dringend aufs Klo musste? Wer weiss. Meistens ist es wahrscheinlich nur die Einbildung, verursacht von den Horror Geschichten Podcasts auf Spotify, die ich mir anhöre. 🙂

Mini Frösche und Mittagspause
Nach einem kleinen Aufstieg erreiche ich eine weitläufige Hochebene. Vor mir erstrecken sich riesige Wiesen – und ein Weiher. Plötzlich bemerke ich wie sich der Boden bewegt. Tausende winzige Frösche hüpfen über den Weg in Richtung Weiher. Ich versuche vorsichtig, meinen Weg fortzusetzen, ohne einen dieser kleinen Hüpfer zu zerquetschen – nicht einfach.

Bei der Chapelle Saint Roche lege ich eine Pause ein. Ein perfekter Ort für mein spätes Picknick. Ich geniesse die Ruhe, bevor ich die letzten Kilometer des Tages in Angriff nehme.

Ich erreiche Les Faux
Am späten Nachmittag erreiche ich meine Unterkunft, ein wenig abseits des Weges, in Les Faux. Ich trete an die Rezeption – doch dann die Überaschung: «Wir haben keine Buchung für Sie.»
Nach ein wenig Recherche finden wir den Fehler: Ich habe versehentlich für den falschen Abend gebucht!
Glücklicherweise gibt es noch genügend Platz, also ist die Sache schnell geklärt. Ich verbringe die Nacht in einem grossen Schlafsaal mit rund 30 Betten, teile ihn aber nur mit vier anderen Wanderern – viel Platz, wenig Schnarchen. Perfekt!
Etappenlänge
29,3km
Laufdauer
6h 37min
Schritte
43719
Bilder der Etappe.










