Schweiz Teil 1 – 8. bis 14. Mai 2024
Ein früher Start und eine lange Etappe
Fitnessmässig geht es mir wieder besser, also wage ich es heute eine längere Etappe in Angriff zu nehmen. Glücklicherweise muss ich mir heute auch keine Gedanken über eine Unterkunft für die Nacht machen, da ich diese bereits am Vorabend gebucht habe. Ungewöhnlich für mich 🙂
Vor dem Morgengrauen schnappe ich mir meinen Rucksack und gehe zum Bahnhof, wo ein heisser Kaffee und ein frisches Gipfeli auf mich warten. Auf dem Stanser Dorfplatz mache ich eine kurze Frühstückspause am Winkelried-Denkmal. Das Denkmal erinnert an Arnold von Winkelried, dem Schweizer Helden, der sich der Legende nach in der Schlacht von Sempach mutig opferte, um seinen Kameraden einen Weg durch die feindlichen Speere zu bahnen.
Entlang des Stanserhorns und ein Kloster der Stille
Ich verlasse Stans und folge dem Fuss des Stanserhorns auf einer Strecke aus Landstrassen, Naturpfaden und kleinen Waldabschnitten. Die Luft ist frisch und in der frühen Morgenstille liegt eine besondere Ruhe über dem Weg. Kurz vor Flüeli Ranft durchquere ich den Garten des Klosters Bethanien, wo einige Menschen in Meditation versunken sind. Ich schleiche mich leise vorbei und hoffe, ihre innere Ruhe nicht zu stören – gar nicht so einfach bei knirschendem Kies unter den Schuhen und einem scheppernden Rucksack.
Auf den Spuren von Bruder Klaus
Von St. Niklausen führt der Weg bergab zu Unteren Ranftkapelle, einer bedeutenden historischen Stätte. Auf der gegenüberliegenden Talseite geht es wieder steil bergauf nach Flüeli Ranft, dem Wallfahrtsort, der die Einsiedlerzelle von Bruder Klaus beherbergt, dem einflussreichen Schweizer Mystiker und Heiligen.
Zum Sarnersee und weiter zum Lungernsee
Der Weg führt mich hinunter nach Sachseln, wo ich den Uferweg entlang des Sarnersees einschlage. Der bequeme Weg ist angenehm flach – eine wohlverdiente Abwechslung nach den vorangegangenen Auf- und Abstiegen. Schliesslich erreiche ich Giswil, wo ich mich für den letzten Aufstieg des Tages bereitmache, der mich bis zum Lungernsee führt.
Da ich heute flott unterwegs war, erreiche ich mein Etappenziel fast zu früh. Am Himmel brauen sich inzwischen Wolken zusammen und ab und zu fällt ein Regentropfen. Ich finde eine gemütliche Sitzbank unter einem Baum am Lungernsee und beschliesse, hier ein wenig zu verweilen. Die Fischer auf dem See warten geduldig auf ihren Fang. Ein friedlicher Moment, der mich die lange Strecke des Tages vergessen lässt.
Etappenlänge
35km
Laufdauer
8h
Schritte
53100
Bilder vom fünften Tag.













